Etappe 7 Tag 2 | Radverkehr in intermodalen Verkehrsnetzen
Spezifika von Großstädten aus Sicht der Pendler - Finale
Am zweiten Tag unserer Radtour begaben wir uns, in der Rolle eines Pendlers, auf den Weg von Eichwalde nach Berlin, diesmal in Begleitung von Vertretern des ADFC.
Wir wählten die Route aus dem Südosten kommend in Richtung Kreuzberg, um dann zum Paul-Loebe-Haus zu gelangen. Erste Erkenntnis: der kürzeste Weg („Adlergestell“) ist nicht für Radfahrer ausgelegt, sondern für Kraftfahrzeuge.
Wir konnten „erfahren“, dass es zwar viele gut ausgebaute Teilsegmente gibt (z. B. Mauerradweg), jedoch keine durchgehende Führung bzw. geschlossenen Netze. Am Ernst-Ruska-Ufer muss eine vierstreifige Straße gequert werden, um auf die anschließenden Rampen der BAB-Überführung zu gelangen. Dies ist für Lastenfahrräder und Fahrräder mit Anhänger nur eingeschränkt befahrbar.
Ein interessanter Hinweis des ADFC waren die Berliner Wasserstraßen. Auf Grund der zahlreichen vorhandenen Anlegestellen und der Auslegung der Wasserstraßen böten sie eine Möglichkeit, auch den Radverkehr streckenweise auf das Wasser zu verlagern, beispielwiese dort, wo die Wasserstraße den direkten Weg bildet und ein Ausbau von Fahrradstraßen nicht möglich ist. Ein interessanter Ansatz für Intermodalität.
Auf der Oberbaumbrücke begegnete uns der erste Pop-Up-Radweg. Die Oberbaumbrücke ist eine wichtige Verbindung über die Spree zwischen den Ortsteilen Friedrichshain (ehemals Ostberlin) und Kreuzberg (ehemals Westberlin). Hier befindet sich eine von insgesamt 16 Fahrradzählstellen in Berlin.
Bisher typisches Bild für das Radfahren in Berlin sind Radfahrstreifen. Gerade auf mehrstreifig Straßen mit Haltebuchten bieten sie kein sicheres Fahrgefühl.
Selbstverständlich durfte die Protected-Bike-Lane (unten links im Bild) an der Holzmarktstraße, Nähe Jannowitzbrücke und Alexanderplatz, nicht fehlen. Im Gegensatz zum reinen Radfahrstreifen bietet sie nicht nur den Radfahrenden Sicherheit. Auch Autofahrer können sich durch die klare Trennung der Fahrstreifen auf den Autoverkehr, insbesondere auf mehrstreifigen Straßen, konzentrieren.
Am Paul-Loebe-Haus schlossen wir uns dann der Parlamentarischen Radtour an. Im Anschluss wurde der Staffelstab am Ziel der Sommerradtour der Radverkehrsbeauftragten und Leiterin der Stabsstelle Radverkehr und Verkehrssicherheit im BMVI, Frau Karola Lambeck, übergeben.
Wir danken allen Beteiligten für die Teilnahme und den anregenden Austausch.
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